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Die 3 wichtigsten Bandhas

Die 3 wichtigsten Bandhas und wie Du sie richtig einsetzen kannst.

Yoga ist kein einfaches Fitnesstraining oder Gymnastik, denn anders als bei anderen Kursformaten, wird im Yoga nicht nur Dein Körper, sondern auch Dein Geist und Deine Seele angesprochen. Denn hinter Yoga steht eine jahrhundertealte Philosophie, die in den Upanishaden, im Yoga-Sutra und anderen Yoga-Schriften vor vielen Jahrhunderten festgehalten wurden und noch immer die Menschen fasziniert.

Viele dieser aufgeschriebenen Lehren gehen ineinander über sowie beeinflussen und ergänzen sich, so auch die der Bandhas. Die Bandhas können den Fluss Deines Prana, also den Energiefluss, beeinflussen und dieser wiederum kann Auswirkungen auf Deine Chakren, die Energiezentren in Deinem Körper, haben.

Wenn Du Dich erst nochmal allgemeiner zu den 7 Chakren informieren möchtest, schaue Dir gerne erst noch meinen Fachartikel „Die 7 wichtigsten Chakren“ an.

Ansonsten erfährst Du hier genauere Informationen zu den Bandhas.

Pranayama in der Natur

In dem nachfolgendem Beitrag erkläre ich Dir was Bandhas sind und welche 3 Bandhas im Yoga die wichtigsten Bandhas sind. Außerdem erfährst Du, wo sich diese Bandhas in Deinem Köper befinden und wie Du sie in Deiner Yoga-Praxis einsetzen kannst.

    1. Was ist ein Bandha?

    Der Begriff Bandha stammt aus Sanskrit und bedeutet „Verschluss“. Oft wird Bandha auch mit „Energieverschluss“, „Energieschloss“ oder „Energietor“ übersetzt. Sie sollen den Fluss von Prana, der Lebensenergie regeln und durch gezieltes Einsetzen einen Rückfluss der Energie vermeiden.

    Dein Prana fließt in der Sushumna, der wichtigsten Energieleitbahn im Körper. Sie verläuft in Deinem feinstofflichen Körper* beginnend vom Muladhara Chakra bis nach oben zum Sahasrara Chakra, dort wo sich in Deinem grobstofflichen Körper die Wirbelsäule befindet.

    Durch Setzen der Bandhas kann der Prana-Fluss gezielt gelenkt und beeinflusst werden. Gesetzt werden können die Energieschlösser vor allem durch Konzentration, die physischen Muskelkontraktionen helfen hier nur teilweise.

    *Der grobstoffliche Körper ist im Yoga der Körper, den Du sehen und anfassen kannst. Dagegen ist der feinstoffliche Körper, das was Du nicht sehen, sondern nur wahrnehmen kannst. Das was du spirituell fühlen kannst, wie auch Deine Seele.

    2. Welche Bandhas sind die 3 wichtigsten Bandhas?

    Zu den 3 Haupt-Bandhas gehören Mula Bandha, Uddiyana Bandha und Jalandhara Bandha. Während Mula Bandha und Uddiyana Bandha auch während den Asanas Anwendung finden können, wird Jalandhara Bandha gezielt eigentlich nur während des Pranayama eingesetzt. Wenn alle 3 Bandhas gemeinsam gesetzt werden, wird dies als Maha Bandha bezeichnet.

    2.1 Mula Bandha

    Der Begriff Mula Bandha ist Sanskrit, Mula bedeutet „Wurzel“ und Bandha bedeutet übersetzt „Verschluss“. Es wird deshalb als „Wurzelverschluss“ bezeichnet, weitere Namen sind „Beckenverschluss“ oder auch „Beckenbodenverschluss“. Das Bandha befindet sich in Deinem 1. Chakra, dem Muladhara Chakra.

    Mula Bandha setzt Du physisch, in dem Du Deinen Beckenboden aktivierst, Dein Scham- und Steißbein zueinander ziehst und Deine gesamte Muskulatur Deines Genitalbereichs anspannst.

    Durch den Wurzelverschluss verhinderst Du, dass Dein Prana nach unten ausfließt. Es wird nach oben in Richtung Deines Bauchnabels geschoben. Konzentriere Dich dabei auf das Wahrnehmen Deines Prana, wie es nach oben fließt.

    Während der Asana-Praxis hilft Dir Mula Bandha bei der Aufrichtung. Durch das Aktivieren des Beckenbodens, kann Dein Becken nicht wegkippen und Deine Lendenwirbelsäule bleibt stabil, sodass Du nicht in ein Hohlkreuz verfallen kannst. Vor allem bei Stand- und Balancehaltungen kann es Dich unterstützen

    Vorsicht: Bei Verletzungen im Bereich des Steißbeins sowie bei Entzündungen im Beckenbereich, unbedingt auf Mula Bandha verzichten. Während der Schwangerschaft solltest Du Mula Bandha nur gemäßigt einsetzen, um Deinen Beckenboden für die Geburt nicht zu unelastisch werden zu lassen.

    2.2 Uddiyana Bandha

    Der Begriff Uddiyana Bandha ist Sanskrit, Uddiyana bedeutet „hochfliegen (der Bauchdecke)“ und Bandha bedeutet übersetzt „Verschluss“. Es wird deshalb als „Bauchverschluss“ bezeichnet, weitere Namen sind „Verschluss der Bauchdecke“ oder auch „Nabelverschluss“. Das Bandha befindet sich in Deinem 3. Chakra, dem Manipura Chakra.

    Uddiyana Bandha setzt Du physisch, in dem Du nach der Ausatmung Deinen Unterbauch nach innen Richtung Wirbelsäule und gleichzeitig Deinen Bauchnabel nach oben Richtung Zwerchfell ziehst. Dieses Bandha erfordert ein ausgeprägtes Feingefühl, damit Du nicht Deinen kompletten Atemfluss damit behinderst.

    Durch den Bauchverschluss verhinderst Du, dass Dein Prana nach unten fließt. Es wird weiter nach oben geschoben und das Prana welches von Mula Bandha auf- und von Jalandhara Bandha abfließt wird nochmal verstärkt. Konzentriere Dich dabei auf das Wahrnehmen Deines Prana, wie es fließt und sich intensiviert.

    Während der Asana-Praxis kann Uddiyana Bandha Deinen Rücken stabilisieren. Zudem kann es Deine Verdauung anregen und Dir helfen Deine Mitte zu finden. Vor allem bei Vorbeugen und Rotationen kann es Dich unterstützen

    Vorsicht: Bei Asthma, Bluthochdruck, nach Bauch-Operationen, in der Schwangerschaft und anderen Erkrankungen des Bauchraums unbedingt auf Uddiyana Bandha verzichten. Möglichst nur Einsetzen, wenn Dein Magen leer ist.

    2.3 Jalandhara Bandha

    Der Begriff Jalandhara Bandha ist Sanskrit, Jal bedeutet „Hals“, Jala bedeutet „Netz“, Dhara bedeutet „Halten“ oder auch „Strom“ und Bandha bedeutet übersetzt „Verschluss“. Es wird als „Kehlverschluss“ bezeichnet, weitere Namen sind „Halsverschluss“ oder auch „Kinnverschluss“. Das Bandha befindet sich in Deinem 5. Chakra, dem Vishuddha Chakra.

    Jalandhara Bandha setzt Du physisch, in dem Du Dein Kinn erst leicht nach vorne schiebst und es dann in Deiner Halskuhle ablegst. Dein Brustbein schiebst Du dabei gegen Dein Kinn.

    Durch den Kehlverschluss verhinderst Du, dass Dein Prana nach oben über den Kopf ausfließt. Es wird nach unten in Richtung Deines Bauchnabels geschoben. Konzentriere Dich dabei auf das Wahrnehmen Deines Prana, wie es nach unten fließt.

    Während der Asana-Praxis findet Jalandhara Bandha eigentlich keine Anwendung, Ausnahmen sind nur die Asanas, bei denen automatisch ein „Halsverschluss“ entsteht (z.B. Schulterstand). Gezielt eingesetzt wird dieses Bandha während Pranayama. Es kann Dir hier helfen Stress zu mindern und Dich zu entspannen. Außerdem kann durch den Druck auf Deinen Hals die Schilddrüsenfunktion aktiviert werden.

    Vorsicht: Keinen zu starken Druck auf Deine Schilddrüse ausüben. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion solltest Du Jalandhara Bandha nur gemäßigt einsetzen und bei Bluthochdruck sowie Hals- oder Kehlentzündungen auch eher auf das Setzen dieses Bandhas verzichten.

    4. Fazit

    Die 3 Bandhas können Dir helfen Deinen Prana-Fluss zu lenken und zu kontrollieren. Während Dich Mula Bandha und Uddiyana Bandha auch während den Asanas unterstützen können, wird Jalandhara Bandha nur während Pranayama eingesetzt.

    Durch das Setzen der Bandhas, kannst Du Dich und Deinen Körper nochmal anders wahrnehmen und Dein Körperbewusstsein steigern. Du fühlst Dich wohler in Deiner Haut und bist voller Energie.

    Wenn Du noch mehr zum Thema Yoga erfahren möchtest, darfst Du auf meine weiteren Beiträge gespannt sein.


    5. Quellen

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